Ayla Yeginer bei "Gute Leude - Das Hamburg Gespräch"

Shownotes

In „Gute Leude – Das Hamburg Gespräch“ mit Lars Meier erzählt die Intendantin des Ernst Deutsch Theaters Ayla Yeginer, wie ihre norddeutsche Herkunft ihren Weg ins Theater geprägt hat und wie Mut, Familie und Neugier ihre künstlerische Haltung formen.

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00:00:02: Hamburg ist vor allem in meiner Wahrnehmung immer noch recht voll von Menschen, die das Herz und politische Einstellung einem richtigen Fleck haben, kann man das so sagen.

00:00:15: Das ist einfach ein Ort, ich bin immer wieder dann auch doch froh und froh in Hamburg zu sein und auch ein bisschen stolz darauf, wie sich Hamburg so positioniert, dass zum Beispiel der Zukunftsentscheid jetzt von dem Großteil der HamburgerInnen gewählt wurde, zur Umsetzung jetzt gewählt wurde, das hat mich einfach wirklich richtig freudig gestimmt.

00:00:40: Das ist schon auch was, die mich sehr skeptisch gegenüberstehe, diesen ganzen Anerkennungsanteil am Theater, weil natürlich ist es irgendwie wichtig und gleichzeitig ist es auch so schädlich.

00:00:52: Grundsätzlich finde ich, im Leben Dinge zu tun, der Anerkennung wegen.

00:00:56: Und ich versuche zum Beispiel, ja, meiner Tochter beizubringen, dass es darum überhaupt nicht geht im Leben, dass andere Menschen loben und wertschätzen, sondern dass es darum geht, was die innere Motivation ist und wie man es selber findet und wie es einem gut geht damit.

00:01:13: Ein Grund, warum ich so gerne nach Hamburg ziehen wollte, als ich irgendwie Jugendlicher war, war, weil mich der Hafen an Istanbul erinnert, also was natürlich.

00:01:21: Also einfach nur diese Tatsache, dass es mitten in der Stadt einen Hafen gibt.

00:01:25: Und ich, das einfach sehr liebte.

00:01:28: Und ich glaube, dass dieser Hafen eben auch deshalb diesen Bezug zur Türkei und zu Istanbul, zu meiner Familie dort, ganz viel von Freiheit und Heimat gleichermaßen für mich hat.

00:01:39: Und da kann ich, glaube ich, doch, ja, der Hafen, Punkt.

00:02:02: Gute Leute, das Hamburg-Gespräch mit Lars Meier jetzt.

00:02:10: Heute bei mir zu Gast ist die deutsche Theater-Regisseurin Ayla Yegina.

00:02:14: Moin, moin.

00:02:15: Moin.

00:02:16: Du bist unter eighty-three in Kiel als Tochter des Schauspielers Murat Jengina geboren.

00:02:21: Nach dem Abitur hast du Wirtschaftswissenschaften in Oldenburg studiert und zunächst in der Pressearbeit bei Grunhe und Ja gearbeitet.

00:02:27: Ab zwei tausendneun bist du ins Theater gewechselt, warst Regieassistentin, später Dramaturgin und Regisseurin.

00:02:33: Unter anderem am Theater Kontraste, dem Onsorgtheater und dem Theater für Niedersachsen.

00:02:38: Zwei tausendzwanzig wurdest du mit dem Hamburger Theaterpreis Rolf Mares ausgezeichnet.

00:02:44: Gemeinsam mit Daniel Schütt.

00:02:45: Hast du ab der Spielzeit, die Intendanz des Ernst-Deutsch-Theaters in Hamburg übernommen?

00:02:53: Lieber Eiler, wenn dein Leben ein Theater-Stück gerade wäre, wäre es eine Komödie, ein Drama oder ein Musical vielleicht sogar mit ganz vielen Liedern.

00:03:02: Oh, also da würde ich ganz gerne alle drei Optionen ziehen.

00:03:05: Ich würde sagen, es ist eine musikalische Tramödie, weil ich ja in einem Haushalt mit zwei Kindern, einem Baby, einem Kind und einem Neustart im Beruf lebe.

00:03:14: Also wir haben jeden Tag von allem was dabei.

00:03:17: Das hätte man sich nicht besser wünschen können, um einfach die schlimmsten Dinge alle auf einem... Also schlimmsten sind ja natürlich alle sehr, sehr schön, aber durchaus auch mit ein wenig Anstrengung verbunden, die quasi alle in die gleichen Wochen zu legen.

00:03:30: Also Geburt des Kindes, dann die offizielle Aufnahme der Intendanz, das war schon ganz schön verrückt damals, oder?

00:03:36: Absolut, absolut.

00:03:39: Ich habe schon immer Herausforderungen im Leben irgendwie getroffen.

00:03:42: Ich weiß nicht, ob ich sie gesucht habe, aber ich habe sie auf jeden Fall immer gefunden.

00:03:45: Aber das war auf jeden Fall die Königsdisziplin der Herausforderung.

00:03:49: Und bist du jetzt zwischendurch mal zum Atmen gekommen?

00:03:51: Sind ja schon ein paar Wochen, Monate vergangen?

00:03:54: Manchmal, ich habe aktuell sehr stark einen Husten und manchmal, wenn ich einen ganz tollen Husten anfallen hatte, dann kriege ich, kann ich danach einmal sehr tief durchatmen.

00:04:00: Ah, das ist so schön.

00:04:01: Ansonsten, es wird kommen.

00:04:03: Okay.

00:04:03: Du wurdest in Kiel geboren und für mich quasi aus dem Süden betrachtet, kommt man... In Kiel ja nicht ohne den THW, die Handballmannschaft oder die Kieler Woche aus.

00:04:15: Wem stehst du denn näher?

00:04:17: Also ich muss jetzt diese Gelegenheit nutzen, um einen großen Mythos ein Ende zu setzen.

00:04:21: Ich bin nicht in Kiel geboren.

00:04:24: Ja, das steht aber überall und es steht sogar in meinem Wikipedia-Eintrag.

00:04:27: Und der nette Mensch, der diesen Wikipedia-Eintrag pflegt, dem habe ich irgendwann mal versucht, mit dem Kontakt aufzunehmen, um zu sagen, ich bin nicht in Kiel geboren.

00:04:35: Ich bin in Erkanförde geboren.

00:04:38: Das

00:04:39: ist ja der Ort, wo der Schleswig-Holsteinische Ministerpräsident wohnt, der wiederum sein Landesitz ja in Kiel hat.

00:04:45: Vielleicht ist es da irgendwie so.

00:04:46: Und der kann aber jetzt wiederum bei Wikipedia meinen Geburtsort nicht ändern, weil eben überall im Internet in den Quellen steht, ich sei in Kiel geboren.

00:04:57: So entstehen Mythen.

00:04:58: Und es ist einfach so, dass ich irgendwann irgendwo mal stand, ich bin in eine Schauspieler-Innen-Familie in Kiel geboren.

00:05:06: Also sprich, meine Eltern waren beide Schauspieler-Innen am Theater Kiel.

00:05:12: Es ist eigentlich auch komplett egal.

00:05:13: Also ich bin halt im Krankenhaus in Eckernförde geworden.

00:05:16: Nur falls dieser Detement von Wikipedia das liest, liebe Grüße, wir können das gerne mal ändern.

00:05:21: Okay, dann fangen wir noch mal von vorne an mit Eckernförde.

00:05:25: Gibt es denn trotzdem eine Nähe zu Kiel, der Kieler Woche und dem THW?

00:05:30: Ähm,

00:05:32: nein.

00:05:34: Ich bin, wir sind aus Kiel weggezogen.

00:05:35: Weil es ist

00:05:36: ja durchaus so, dass selbst Hamburger immer gerne zur Kieler Woche fahren.

00:05:40: Also ich kriege das so mit, aber ich neige ja eher so Massenveranstaltungen, großen Bogen umzumachen.

00:05:45: Wie ist es bei dir?

00:05:46: Ja, ich auch total.

00:05:46: Aber ich liebe Kiel, weil ich einfach Städte liebe, die am Meer liegen und die Küste, die Steilküste, das schon sehr schön finde.

00:05:53: Aber das hat, wie gesagt, nichts mit meiner Vergangenheit mit Kiel zu tun.

00:05:56: Wir sind da weggezogen, als ich, glaube ich, drei war oder so.

00:05:58: Das ist einfach nur eine schöne... Kleine Erinnerung, aber mehr als... Was macht

00:06:03: dich denn zum Nordlicht?

00:06:04: Weil das bisher nun auf jeden Fall

00:06:05: macht.

00:06:06: Ja, würde ich sagen, also ich bin Nordlicht mit südlichen Genen.

00:06:11: Ja, ich glaube tatsächlich die ganze abgedroschene Palette.

00:06:14: Ich liebe das Meer, ich liebe den Wind.

00:06:16: Ich hab gar kein Problem mit schlechtem Wetter.

00:06:18: Ich brauch nicht das ganze Jahr über vierzig Grad und Sonnenschein.

00:06:22: Ich liebe die Weite und ich liebe auch, wenn man mal alleine am Strand spazieren gehen kann und nicht in Portugal oder so mit viertausend anderen Leuten.

00:06:29: Ähm, das und ich schätze sehr, insbesondere in Hamburg, ich bin ja zugezogene, diese ... nachklappernende Freundlichkeit.

00:06:42: Also am Anfang habe ich gedacht, heidewitzka, hier wird aber auch kein Lächeln umsonst verschenken.

00:06:47: Und irgendwann habe ich verstanden, dass eben, wenn der Berger zu mir sagt, ja, schönen Tag noch, dass er mir dann eigentlich quasi eine Umarmung geschenkt hat für diesen Tag.

00:06:59: Und das mag ich inzwischen richtig gerne.

00:07:01: Es hat irgendwie so was Aufrichtiges.

00:07:03: Man ist wirklich sehr weit entfernt von oberflächlicher Überschwenklichkeit, sondern man ist mir so bisschen sachlicher bei den Gefühlen dran.

00:07:11: Und hat sie das auf dich in irgendeiner Form übertragen oder umarmst du lieber noch?

00:07:16: Ich umarme lieber.

00:07:17: Vielleicht ist das auch das Gute, dass das sozusagen das nicht noch hochpiegelt.

00:07:22: Ich bin ja eher ein recht emotionaler und manchmal auch überschwenklich.

00:07:27: Klingt so negativ, aber ich zeige meine Gefühle ganz gerne.

00:07:31: Also vor allem positive Gefühle.

00:07:32: Und ja, vielleicht ist da einfach die bessere Umgebung.

00:07:35: So wie ist es ja in der Beziehung auch immer gut, wenn eine Person gerne redet und eine Person gerne zuhört oder so.

00:07:41: Also nicht beide das Gleiche.

00:07:43: Vielleicht ist das Hamburg und ich sind sozusagen eine gute Fusion.

00:07:45: Und

00:07:45: du bist diejenige, die lieber redet in der Beziehung nämlich ans, oder?

00:07:48: Ich bin

00:07:48: die mit die Gefühlstärke und Hamburg ist ein bisschen gefühlsachlicher.

00:07:52: Und dann passen wir doch gut zusammen.

00:07:53: Ja.

00:07:54: Wir kommen jetzt mal nach Hamburg, nämlich zu deinen Lieblingen.

00:07:57: Und das ist unsere Schnellfragewunde.

00:07:59: Wo ist dein Lieblingsbuchladen?

00:08:02: Oh, das ist nicht in Hamburg.

00:08:04: Mein Lieblingsbuchladen ist dieser in der Osterstraße.

00:08:08: Ah, wie heißt der?

00:08:09: Der ist so in der Mitte und der ist ganz süß und klein und man wird ganz toll beraten.

00:08:14: Wir werden das rausfinden.

00:08:16: Welches ist dein Lieblingsgebäude in

00:08:18: Hamburg?

00:08:18: Der Dammtorbahnhof.

00:08:19: Definitiv, da habe ich sogar mal meinen Geburtstag gefeiert.

00:08:22: Okay, auf den Gleisen?

00:08:24: Also auf dem Bahnsteig nicht auf den Gleisen.

00:08:25: Das wäre dein letzter Geburtstag gewesen, vermutlich.

00:08:28: Da unten in dieser wunderschönen Halle, damals war das auch noch nicht so trist wie jetzt, wo überall Baustelle und Leerstand ist, wobei ich gelesen habe, das wird jetzt ja bald wieder anders.

00:08:36: Aber ich mag einfach diese Atmosphäre in dieser Halle unten so gerne und das hat so was Altmodisches und umabendes und erinnert mich irgendwie an London und ich mag das einfach total gerne.

00:08:47: Aber den Geburtstag da gleich zu feiern?

00:08:50: Na ja, was ist dein Lieblingssong über Hamburg?

00:08:55: Vom Hamburger Kneippenkohon, Moin Moin Hamburg heißt das, glaube ich.

00:08:59: Okay.

00:09:00: Was ist dein Lieblingspark

00:09:02: in Hamburg?

00:09:04: Das ist jetzt nicht besonders kreativ, aber das ist Planten und Blumen, weil das einfach so besonders ist und so viel Großstadt in diesem Park bündelt und so viele Optionen.

00:09:15: Ich habe die meiste Zeit meines Lebens im Stadtpark in Hamburg verbracht, den mag ich auch sehr gerne.

00:09:20: Aber ich finde ... Der Park, wo man sagt, da hab ich jetzt richtig Lust hinzugehen, ist schon Planten und Blumen.

00:09:26: Und dein Lieblingsclub in Hamburg?

00:09:29: I don't do clubs.

00:09:31: Ich bin mehr so eine Kneipengängerin.

00:09:35: Ich mag gerne lieber reden und

00:09:38: Musik im Hintergrund

00:09:39: als

00:09:39: im Vordergrund.

00:09:40: Schnaps reden und ... Vielleicht noch Erdnüsse auf dem Boden werfen.

00:09:45: Manche wissen jetzt, welche Kneipe ich meine.

00:09:47: Ja, möglicherweise in Eppendorf.

00:09:49: Richtig.

00:09:49: Also ich glaube, es gibt mehrere Kneippen, wo man die Erdnüsse auf dem Boden...

00:09:52: Aber die Schramme ist

00:09:53: bekannter für...

00:09:54: Richtig, genau.

00:09:55: Ich kenne das aus der Schramme und ich habe auch gar nicht so eine Wahnsinns- lieblingskneipe, aber ich liebe so knipige Kneippen auch.

00:10:00: Also es dürfen auch wirklich so wie der Ritter in... Ich glaube, Roter Ritter heißt der in St.

00:10:05: Georg oder so oder auch so ein La-La-Las-Eck und was es da alles gibt.

00:10:10: Ich mag das.

00:10:11: Ich finde es ganz schön, wenn man da nicht mehr rauchen dürfte.

00:10:16: Aber auch wenn ... Ich hab irgendwie ein Herz dafür.

00:10:19: Ja.

00:10:20: Also alte Eichentresen und so einarmige Banditen, find ich gut.

00:10:28: Bevor es hier gleich weitergeht, mache ich gerne Werbung für unseren Kooperationspartner die Zeit.

00:10:33: Mein Arbeitstag beginnt mit der Elbvertiefung dem kostenlosen Newsletter von Zeit Hamburg.

00:10:38: Alle wichtigen Infos rund um Hamburg gibt es auf www.zeit.de.

00:10:42: Elbvertiefung oder von Montags bis Samstags um sechs Uhr im E-Mail-Postfach.

00:10:48: oder ganz neu der Zeit Hamburg Elbvertiefungs Podcast zum Wochenende.

00:10:52: Hört mal rein!

00:10:56: So, wir kommen mal in deine Kindheit, die sich nicht in Kiel zugetragen hat.

00:11:01: Hast du da damals lieber mit Puppen schon gespielt, um Theaterstücke zu inszenieren oder doch lieber auf dem Bolzplatz rumgehangen?

00:11:09: Oder was war es wirklich?

00:11:11: Kindheit ist ja ein recht langer Episode.

00:11:14: Nee, Theater kam... Also, ich war immer gerne im Theater, und es gibt auch irgendwie so eine Anekdote, da war ich mit meinem Vater immer in den Märchenproben von der kleinen Hexe, der hat den Rhein-Rhein-Praxis gespielt.

00:11:24: Und ich hab immer seine Textfehler mitgeschrieben und danach mit ihm Kritik gemacht.

00:11:28: Da war ich so acht oder so was, glaub ich.

00:11:30: Aber im Theater war jetzt in meiner Kindheit nicht so sicherlich total prägend, aber nicht das, was ich gesucht habe.

00:11:37: Ich war viel draußen, ich hab auch einige Jahre in Bayern verbracht, richtig auf dem Dorf.

00:11:42: Und glaube eher so ... Also malen, basteln, Wichtelhäuser im Wald bauen, Rollenspiel, ich glaube, die volle Palette.

00:11:52: Also ich weiß gar nicht, ob ich zum Beispiel jemals ein Puppenhaus hatte, ich glaube nicht.

00:11:56: Also ich war auf jeden Fall nicht so ein... Nichts Klassisches, würde ich sagen, von allem was dabei.

00:12:04: Jetzt ist es ja so, dein Vater ist Schauspieler, habe ich ja schon eingangs gesagt.

00:12:10: man beobachtet dann Eltern, dass sie da was machen und hat dann ganz häufig ja die Entscheidung, also das will ich eigentlich nicht machen oder also man wehrt sich vielleicht ein bisschen, das habe ich ganz häufig hier bei Gästen schon erlebt und dann wären sie es doch.

00:12:24: Also wo war der Kipppunkt für dich, dass du gesagt hast, okay damit will ich auch Geld verdienen und ich will inszenieren und so weiter.

00:12:33: Also ich komme wirklich aus einer richtigen Theaterfamilie.

00:12:37: Meine Mutter war auch Schauspielerin.

00:12:38: Meine Großeltern waren auch im Theater.

00:12:40: Mütterlicherseits.

00:12:42: Und inzwischen ist ja auch mein Ruder am Theater.

00:12:46: Ihr

00:12:46: könnt gar

00:12:47: nicht anders.

00:12:48: Meine Schwester hat es geschafft.

00:12:49: Die hat den in Zug geschafft.

00:12:50: Die ist Ärztin geworden.

00:12:51: Ich bin super stolz auf sie.

00:12:53: Ich hab es eben auch versucht.

00:12:55: Ich glaube, es war sogar eher so ... Die Faszination und die Abschreckung sind irgendwie hand in hand gegangen.

00:13:01: Man lernt das Theater ja auch sehr un ... unbeschönigt kennen, wenn man damit so aufwächst.

00:13:06: Und auch lernt eben auch sehr stark kennen, was das bedeutet.

00:13:10: Auch für eine Familie zum Beispiel oder für den Alltag, für so was wie Hobbys.

00:13:16: Ja, ich sag mal für die realistischen Dinge.

00:13:18: Und gleichzeitig kommt wieder diese Palette der Theaterwörter, aber gleichzeitig ist ihm der zauber und dieses Leben wie unter so einer kleinen Glocke, dass man eben auch die Option hat, sich manchmal aus der Welt rauszunehmen und in so eine Fantasiewelt einzutauchen.

00:13:34: Das hat mich schon auch immer total begeistert.

00:13:37: Aber ich hatte sehr fest den Vorsatz, nicht ans Theater zu gehen.

00:13:40: Und der ist so gekommen, da war ich drei, zehn, vierzehn.

00:13:42: Und ich habe irgendwie meine ersten so kleinen Darsteller oder meinen einzigen kleinen DarstellerInnenauftritte damals in Oldenburg gehabt, im Stadtstater.

00:13:50: Und ja, das irgendwie so ein bisschen beobachtet, wie es da so, wie das so läuft, das Theater leben.

00:13:57: Ja, da war ganz viel dabei, was ich überhaupt nicht schön fand.

00:14:01: Und ich einfach gemerkt hab, das möchte ich nicht irgendwie so gerne in meinem Leben und in meinem Alltag und auch eben diese Option zu haben, dass man in irgendeiner Form was Verlässliches vielleicht kriegen kann.

00:14:12: Also ich hatte auch viel so sehen, ich hab zum Beispiel meine Mutter gezwungen, also gezwungen, aber sehr... Da zugebracht.

00:14:19: Da zugebracht, liebevoll dazu gebracht, sich einen... Nadelstreifen, Hosenanzug zu kaufen, was nicht unbedingt ihr Ding war, für meinen Abtanzball oder sowas.

00:14:30: Weil ich so gerne auch mal zu der Fraktion Carport Schaukel, weiß ich nicht, Lehrerinnen, Eltern oder so gehören wollte.

00:14:37: Davon gab es in Oldenburg, da lebten in Oldenburg in der Zeit sehr viele.

00:14:41: Und da hatte ich, glaube ich, eine große Sehnsucht nach Normalität.

00:14:45: Und die hat sich... eben recht lange durch die Jugendtage so durchgetragen.

00:14:50: Und ich glaube, das ist auch das, was du eben meintest, so wie vielleicht eben Kinder von LehrerInnen Punk-Bands gründen, hatte ich irgendwie so eine starke Sehnsucht, das ist mal alles irgendwie so ganz normal, ist immer so ein blödes Wort, aber so wie bei vielen anderen läuft, genau.

00:15:07: Und ja, und ich bin ziemlich geschwommen einfach auch nach der... oder in der Abiturzeit, ich wusste eigentlich nicht so richtig.

00:15:13: Ich hatte immer diese Freude an Regie und hatte auch immer diese Idee und habe aber eben gedacht, nee, das will ich ja nicht.

00:15:20: Mist, das hatte ich mir ja vorgenommen, dass ich das nicht mache.

00:15:23: Und bin dann echt auch so ein bisschen auf die Suche gegangen, was es wird.

00:15:25: Und es ist dann Wirtschaftswissenschaften geworden, was ich überhaupt nicht bereut habe.

00:15:32: Also wenn Leute mich treffen, die glauben mir das ja immer nicht.

00:15:35: Wenn ich sage, was hast du eigentlich studiert oder wo hast du denn studiert?

00:15:37: Und ich dann sage, ich bin Diplomökonomin.

00:15:40: sagen ja nicht alle, sogar quatsch kommen.

00:15:42: Aber das ist tatsächlich wahr und das war auch eine schöne Zeit.

00:15:44: Ich habe das sehr gerne studiert, weil ich eben es auch total spannend fand, sich nicht mit etwas zu beschäftigen, was einem irgendwie liegt.

00:15:52: Also das ist gleichermaßen, also es ist zum Ende eine große Herausforderung, aber zum anderen entbindet es einen auch der Pflicht, irgendwas Großartiges zu leisten.

00:16:01: Und ich fand das total spannend, die Welt.

00:16:03: Hat

00:16:04: dir den Theater in der Zeit gefehlt?

00:16:06: Oder hast du dir ein Theater-Abo für Stadttheater gekauft?

00:16:09: Nee, das war witzig.

00:16:11: Interessant.

00:16:11: Ich hab tatsächlich genau in diesen vier Jahren, vier, fünf Jahren das Studiums.

00:16:17: Das ist, glaub ich, die einzige Zeit in meinem Leben, in der ich das Theater quasi ausgeklammert habe.

00:16:20: Also, ich war auch nur sehr wenig in Stücken, jetzt irgendwie Papa mitgespielt hat oder so.

00:16:27: Da war ich einfach auf einem ganz anderen Dampf.

00:16:29: Da war ich halt so richtig Studierende und hatte Bock auf dieses Studierendenleben und so.

00:16:34: Und dann, eben nach dem Studium, dann saß ich da mit meinem Diplom in Hamburg, weil ich zum Praktikum nach Hamburg gekommen bin.

00:16:41: Und war in einem sehr großen Verlagshaus in Hamburg.

00:16:45: Bruno

00:16:45: und Ja, haben wir schon erwähnt.

00:16:47: Genau.

00:16:49: Und das war toll, ein total schönes Praktikum.

00:16:51: Aber gleichermaßen habe ich gedacht, wapf.

00:16:54: Man geht dann so morgens dahin und dann macht man seine Arbeit und dann geht man wieder nach Hause.

00:16:59: Und das ist ein Konzept, was mir überhaupt nicht geläufig ist und was mich überhaupt nicht glücklich macht.

00:17:06: Und dann gab es diesen bezeichneten Moment, da saß ich mit meinem Vater im Auto und hab gesagt, Papa, ich muss dir was sagen.

00:17:11: Und er, okay, oh Gott, was kommt jetzt?

00:17:14: Ja, ich glaube, ich muss doch ans Theater.

00:17:16: Also auch so, ja, okay.

00:17:18: Also mit dem Studium der Wirtschaftswissenschaften kann er einiges machen.

00:17:22: Man kann Steuerberater werden, man kann in eine Behörde gehen, man kann aber auch so sich in der Firma als Buchhalter oder was auch immer verdingen.

00:17:31: Also das ist ja ein wahnsinnig breit gefächerte Studium.

00:17:36: Was war denn so zwischendurch so eine Idee, was du machen könntest, von der du dann wieder abgerückt bist?

00:17:42: Hotelerie und Gastronomie.

00:17:43: Ich hab irgendwie gedacht, ich bin so gerne Gastgeberin und ich hab irgendwie Lust, einen Ort zu schaffen, an dem Menschen sich wohlfühlen und in dem sie gerne sind.

00:17:52: Das ist ja eigentlich witzigerweise ein bisschen das, was ich jetzt im Theater auch versuche zu machen.

00:17:56: Das war so eine Idee und dann hab ich, ja, ich hatte mich natürlich irgendwie gar nicht mit Hotelerie im Vorfeld beschäftigt und hab dann recht schnell gemerkt.

00:18:05: was das für ein hartes Pflaster ist und das ist wenig von dieser Romantik.

00:18:08: Ich glaube, das ist so wie die viele Leute von ihrer eigenen Bar träumen und dann sich aber umschauen würden, was das bedeutet, wenn man dann Gastronomen oder Gastronomen ist.

00:18:17: Ja, nun bist du intendant hin.

00:18:20: Ja.

00:18:21: Am Ende, muss man ja sagen, geht's jetzt nicht weiter.

00:18:24: Du könntest Kultur-Szenatoren noch werden.

00:18:26: Aber ich sag mal, von der Flughöhe geht da schon nichts mehr in der ganzen Pyramide.

00:18:30: Man kann natürlich noch ein anderes Theater wechseln, was noch größer ist.

00:18:34: Aber das wird schon schwer, so eins zu finden.

00:18:36: Da müsstest du fast die Stadt für verlassen.

00:18:40: Jetzt hören sich die ersten Jahre so ein bisschen an.

00:18:41: Du hast immer das gemacht.

00:18:42: Es hat irgendwie geklappt.

00:18:44: An welcher Stelle hat dich denn auch der Ehrgeiz dann gepackt?

00:18:47: Ist das erst später gekommen?

00:18:49: Weil ich sag mal, vier, fünf Jahre Studium ist ja eine Regelstudienzeit.

00:18:53: Das hast du ja offensichtlich gut hingekriegt.

00:18:56: Ist ja durchaus auch ein Studium, wo viele Leute reingehen, die gar nicht wissen, was sie tun wollen und dann vierzehn Semester studieren.

00:19:03: Wie ist das mit dem Ehrgeiz?

00:19:06: Ich weiß gar nicht, ob ich sagen würde, dass ich ehrgeizig bin.

00:19:09: Ich glaube, das bin ich gar nicht so richtig.

00:19:11: Ich bin fleißig.

00:19:14: Oder ich arbeite gern.

00:19:17: Ich habe immer Dinge gemacht, die ich gerne mache.

00:19:20: Und ich glaube, das ist auch am Ende das, wo ich da, vielleicht bin ich da am ehrgeizigsten, wirklich das Feld zu finden, in dem ich mit einem guten Gefühl arbeiten kann.

00:19:31: Weil ich irgendwie dieses, ich möchte unbedingt das und das erreichen.

00:19:34: Ich habe auch nie, wirklich nie gesagt, ich möchte instantan werden, sogar eher im Gegenteil.

00:19:39: Ich habe immer einfach gesucht.

00:19:42: Wo bin ich glücklich?

00:19:43: Und ich bin ehrlicherweise glücklich im Theater.

00:19:44: Und ich bin vor allem glücklich im Probenprozess.

00:19:47: Ich probe wahnsinnig gerne.

00:19:49: Das ist mein absoluter Lieblingsteil an diesem Beruf schon immer gewesen.

00:19:53: Und es hat sich einfach dieses Haus und diese Kombination und diese Herausforderung, die hat sich so geformt.

00:20:01: Und das war etwas, mit dem ich mich irgendwie ... gut identifizieren konnte und das Gefühl hatte, das könnte der richtige Weg sein.

00:20:09: Aber es war nie mein erklärtes Ziel, Intendante zu werden und ich habe auch keinen großen Faible für Hierarchien oder für Pyramiden.

00:20:17: Also ich glaube, ich hätte tatsächlich überhaupt kein Problem in Anführungsstrichen diesen Titel wieder abzugeben, wenn das sich richtig anfühlt.

00:20:25: Ich möchte das total gerne machen und das ist ja auch vielleicht das Besondere am Ernst-Deutsch-Theater.

00:20:30: dass das ja ein Familienunternehmen ist, in das ich sozusagen jetzt mit reingeholt wurde und jetzt Peter Löwendorf und gesagt, Kaufmännische Leiter ist ja auch nicht aus der Familie Schütter entstammend.

00:20:41: Und dass da natürlich auch eine andere, ich sag mal, Hypothek und auch ein anderer Ehrgeiz vielleicht draufliegt, zu sagen, ich möchte genau dieses Haus mit diesem Format dieses Hauses die nächsten Jahrzehnte weiterbringen und man ja eben keinen befristeten Fünf-Jahres-Vertrag bekommt und dann entscheiden wir nach drei Jahren, entscheidet die Stadt oder wie auch immer die Kommission, ob man verlängert wird oder nicht.

00:21:05: Also es hat, glaube ich, viel mit wirklich explizit dieser Situation zu tun, dass ich gerne da gelandet bin, aber um deine Frage zu beantworten.

00:21:12: Ich glaube, ich weiß nicht, für mich hat Ehrgeiz auch was Negatives.

00:21:15: Vielleicht ist das auch Quatsch.

00:21:17: Aber ich habe nie so dieses, ich habe dieses Ziel darauf, muss es hingehen.

00:21:21: Ich habe eigentlich immer nur den Ehrgeiz, dass irgendwie das Leben um mich herum, die Menschen um mich herum und ich, zufrieden sind.

00:21:29: Das ist ja auch ein schönes Ziel, was man mit Ehrgeiz grundsätzlich erreichen kann.

00:21:34: Also Daniel Schütter ist der Sohn von Isabella Werte Schütter, die die Intendanz an ihren Sohn und an dich abgetreten hat.

00:21:40: Dann habt ihr noch jemanden für die wirtschaftlichen Aspekte.

00:21:44: Habt ihr eine Rollenbeschreibung?

00:21:45: Also teilt ihr euch gewisse Dinge auf und wie sieht diese in zwei, drei Sätzen Rollenbeschreibung aus?

00:21:52: Also Daniel und ich sind schon für den künstlerischen Anteil zuständig und Jens Peter für den kaufmännischen Teil.

00:21:58: Aber jetzt hast du ja Wirtschaftswissenschaften studiert.

00:22:00: Guckst du trotzdem mal in der Exeltabelle rein oder nicht?

00:22:03: Auf jeden Fall.

00:22:03: Also ich glaube auch bei Jens Peter durchaus ein bisschen erleichterum gesehen zu haben, als er erfahren hat, dass ich jetzt nicht klassisch nur von der Kunst komme, sondern dass ich auch schon mal die eine oder andere Bilanz gesehen habe in meinem Leben.

00:22:19: Und ich glaube, ich habe einfach ein Verhältnis ein bisschen dazu.

00:22:22: Also ich habe vielleicht einfach manchmal mehr Angst vor der Kunst.

00:22:27: Aus buchhalterischer Sicht.

00:22:30: Aber ansonsten muss ich ehrlich sagen, dass ich finde, so ein Studium ist ja eher, also es sagt mir, wo ich nachgucken müsste, um mich an Dinge zu erinnern, die ich mal gelernt habe.

00:22:41: Und gibt einem so ein Grundgefühl, also für Volkswirtschaft oder sowas.

00:22:45: Und ich hatte als Schwerpunkt auch Nachhaltigkeit.

00:22:48: Recht und Unternehmensführung.

00:22:49: Also irgendwie bin ich eher so in so einer, doch da schon ein bisschen alternativere, wenn man das so sagen kann in diesem Fachbereich, in den alternativeren Teil des Fachbereichs eingestiegen.

00:23:01: Nee, wir haben keine richtige Aufteilung.

00:23:02: Also wir haben schon so, im Moment bin ich ja noch in Elternteilzeit, das heißt Daniel trägt da noch auf jeden Fall einen größeren Anteil.

00:23:11: Und dadurch verteilt sich das automatisch manchmal so ein bisschen, dass er zum Beispiel näher an Produktionen dran ist, als ich es sein kann.

00:23:18: Und Daniel hat zum Beispiel eine sehr große Liebe zu den ganzen Designentscheidungen und eben auch so grafischen, optischen Entscheidungen.

00:23:28: Und ich finde das eigentlich immer total toll, was er da macht.

00:23:31: Wir haben da einfach so ein Agreement, dass er das mit unseren Kolleginnen entscheidet oder baut.

00:23:38: Und ich nick dann einmal Sag, finde ich gut.

00:23:41: War auch bisher tatsächlich immer so, fand ich immer

00:23:43: gut.

00:23:43: Ja.

00:23:44: Jetzt ist es ja so, dass eine Inszenierung jetzt mal in meinen Worten erklärt, etwas ist, was etwas Bestehendes, also ein Buch, ein Drehbuch, wie auch immer ein Bühnenstück, irgendwie neu erscheinen lässt.

00:23:58: Das gilt ja vor allen Dingen für Klassiker.

00:24:01: Dafür braucht es Mut und Kreativität natürlich, bestimmte Sachen zu verändern.

00:24:06: Wo holst du dir die Kreativität hier in Hamburg?

00:24:09: Also es müssen ja nicht zwingend andere Theaterseele sein.

00:24:15: Also ich finde, Kreativität entsteht ganz viel aus Nichtstun.

00:24:20: Davon habe ich im Moment nicht so viel, also vor allem Nichtstun.

00:24:24: Aber das Gehirn, so ein bisschen wandern zu lassen, das kann man eben auch wieder gut in der Natur, finde ich.

00:24:29: Man kann ja nicht nicht denken, aber zumindest irgendwie zum Beispiel das Meer oder den Wald anzuschauen, hilft schon manchmal, finde ich, in so eine Art Leerlauf zu kommen.

00:24:39: im Kopf.

00:24:40: Aber bei Klassikern ist es ehrlicherweise eher so, dass ich mir immer sehr, sehr ehrlich die Frage stelle, warum will ich das denn heute erzählen?

00:24:47: Es ist ja nicht immer so, dass man sich die Stücke, also jetzt vielleicht, aber dass man jetzt sagt, ah, das Stück wollte ich schon immer machen und das kommt jetzt auf dem Spielplan, sondern man wird ja häufig einfach auch gefragt, wir möchten das Stück machen, möchtest du das inszenieren?

00:24:59: Und dann steht man da eben mit so einem Titel und... Also ich versuche immer, ganz ehrlich für mich zu finden, warum will ich das erzählen, heute und wem will ich das erzählen.

00:25:09: Und daraus kommt dann meistens eher die Idee.

00:25:12: Und aus der kommt dann irgendwie, also das baut sich dann so weiter.

00:25:18: Ja, und ich versuche eben nicht so sehr da reinzufallen, dass ich irgendwie versuche, Stücke so zu machen, wie ich glaube, wie sie toll gefunden werden von der ExpertInnen-Szene.

00:25:30: Ich wünsche mir natürlich, dass sie das toll finden.

00:25:32: Aber ich finde die wichtigere Frage tatsächlich, inwiefern nehme ich damit in irgendeiner Form Anteil an der Gesellschaft und gebe den Leuten, die das gucken.

00:25:40: Also ich habe immer zum Beispiel Abiturientinnen im Kopf, ob das jetzt Abiturien ist oder nicht, ganz egal.

00:25:45: Aber so von als Zielgruppe, warum sollten die das gucken wollen und was könnten sie daraus mitnehmen?

00:25:53: Ich habe ja auch gerade gesagt, dass Mut dazu gehört.

00:25:55: Bist du ein mutiger Mensch?

00:25:57: Ich würde sagen, ich bin sehr furchtlos.

00:26:01: Oder das war vielleicht das falsche Wort.

00:26:02: Ich habe durchaus Ängste und gar nicht mal so wenige, aber ich habe irgendwie keinen Instinkt, Ängsten nachzugeben.

00:26:13: Sind diese Ängste vielleicht auch Antrieb?

00:26:15: Ja, ich bin so gepolt.

00:26:18: Oh Gott, das ist ja eine furchtbare Herausforderung.

00:26:20: Uiuiui, naja gut, los geht's.

00:26:23: Ich hab irgendwie gar nicht, also diese Idee, ah, das vielleicht sagt mir diese Angst gerade, dass das nicht der richtige Weg ist.

00:26:29: Die gibt es irgendwie in mir nicht.

00:26:31: Deshalb ist es eher tatsächlich wie so.

00:26:33: nur, ich bin vielleicht sehr tapfer.

00:26:35: Das könnte man sagen.

00:26:36: Ich glaube, ich bin ein sehr tapferer Mensch.

00:26:38: Weiß wer auch?

00:26:39: die anderen Leute, die haben dir Fragen gestellt, wir wollen mal reinhören, was die sich so überlegt haben.

00:26:46: Liebe

00:26:47: Eila

00:26:47: Jegena, hier ist Oliver Wurm.

00:26:49: Ich bin der Rausgeber der Lörigreihe.

00:26:51: Drei-Zin

00:26:51: plus Drei-Zin-Gedichte.

00:26:53: Den schrägen Namen

00:26:54: muss ich

00:26:54: eigentlich immer erklären, deswegen mache ich es auch hier.

00:26:56: Drei-Zin plus Drei-Zin deshalb,

00:26:58: weil wir Drei-Zin-Klassische

00:27:00: Gedichte und Drei-Zin-Zeitgenössische

00:27:02: Texte jeweils für eine Ausgabe zu

00:27:05: einem Thema korratieren.

00:27:07: Der langen Einleitung folgt aber jetzt

00:27:09: eine kurze Frage.

00:27:10: Haben Sie ein Lieblingsgedicht?

00:27:11: Wenn ja, welches und warum?

00:27:14: Okay, also ich liebe Marsha Kaleco.

00:27:18: Ja.

00:27:18: Ich glaube, ich kenne wirklich jedes Gedicht behauptig.

00:27:21: Also jedes herausgegebene zumindest von ihr.

00:27:24: Und ich liebe, liebe, liebe die Art, wie sie die Welt in Worte fasst.

00:27:29: Und kann deshalb eigentlich darauf nur antworten, ja, ich habe lieblingsgedichte Marsha Kaleco.

00:27:36: Ja, und es gibt immer so oft auch einfach so Zeilen, die mich wirklich durchs Leben begleiten.

00:27:40: Also ich immer wieder denke, Das ist doch jetzt gerade... Welche

00:27:44: Zeile würde dir jetzt

00:27:45: einfallen?

00:27:46: Also es gibt zum Beispiel diese Zeile mit dem, die fällt mir oft einem leben.

00:27:50: Bei Na ist manchmal schlimmer als gar nicht.

00:27:53: Finde ich ganz toll, ganz treffend.

00:27:56: oder eben zerreißt deine Pläne und haltet dich an Wunder.

00:27:59: Das finde ich auf jeden Fall auch eine total tolle Herausforderung im Leben.

00:28:03: Immer wieder zu sagen, okay, ich glaube hier ist Zeit, diesen Plan zu zerreißen und mal wieder dem Wunderraum zu geben.

00:28:09: Wunder, so ein großer Begriff, aber dem, was sich ergibt, gerade Raum zu geben.

00:28:12: Ja,

00:28:14: wir hören mal in die nächste Frage rein.

00:28:16: Liebe Allerjenere, hier ist Ralf Neubauer, Leiter des Bezirksamtes Hamburg

00:28:21: Mitte

00:28:21: und mich beschäftigt

00:28:22: heute eine Frage.

00:28:23: Sie als Intendantin des Ernst-Deutsch-Theaters

00:28:25: haben es mit

00:28:26: anspruchsvollen Themen mit

00:28:28: Stücken zu tun, über die man nachdenken muss.

00:28:30: Aber gibt es

00:28:31: denn für Sie nach so einem

00:28:32: richtig langen anspruchsvollen Tag

00:28:35: auch richtig seichte Fernsehunterhaltung, bei der Sie entspannen?

00:28:39: So, jetzt wollen wir die sogenannten Guilty Pleasures von dir hören.

00:28:44: Oh Mann, ich würde so gerne jetzt so was Cooles antworten, weil... Wie gute

00:28:49: Sachen, schlechte Sachen.

00:28:50: Ja,

00:28:50: also die Zeit gab es, das kann ich sagen, es gab tatsächlich eine Zeit da, ich bin jeden Montag früher aus der Mathevorlesung gegangen, weil ich pünktlich zu GZS zu Hause sein wollte.

00:29:00: Aber tatsächlich, die Wahrheit ist, dass ich inzwischen, ich gucke wirklich sehr, sehr, sehr wenig, weil ich einfach immer viel zu müde bin, ich schlafe.

00:29:09: sehr oft abends mit ein bei der Einschlafbegleitung.

00:29:12: dass ich das nicht tue, dann sind einfach immer Dinge auf dem Zettel, die wirklich dringend erledigt werden müssen.

00:29:17: Oder mein Mann und ich versuchen eben auch irgendwie anzuknüpfen und nochmal kurz abzuklatschen und uns dran zu erinnern, dass wir uns auch manchmal begegnet in unsere Wohnung.

00:29:26: Deshalb kann ich da gar nicht so, also wir versuchen dann immer mal wieder so Serien.

00:29:31: Gerade gestern haben wir dieses Doppelhaus-Hälfte, heißt das, glaube ich?

00:29:35: Oh, ganz toll.

00:29:36: Minkalfantie

00:29:37: unter anderem.

00:29:37: Genau, da ist nämlich eine neue Staffel rausgekommen, da haben wir gestern die erste.

00:29:41: Folge geguckt, oder besser gesagt, man hat sie geguckt, weil ich nach der Hälfte wie.

00:29:46: Ich schlafe sehr oft ein.

00:29:49: Genau, also ich versuche das.

00:29:52: Aber

00:29:52: mit Doppelhaushälfte kann man ja mit gutem Geschmack angeben, ne?

00:29:56: Als eher schwierig sehe ich dann ja schon deine frühe Zeiten an, mit gute Zeiten, schlechte Zeiten.

00:30:02: Das war auch wirklich... Das gehört vielleicht dazu.

00:30:04: Das kam so im Abi, glaube ich, und das blieb dann auch so ungefähr das ganze Studium und dann ging es nicht mehr so gut.

00:30:09: Aber das ist auch herrlich, also fantastisch.

00:30:11: Ich

00:30:11: habe nicht eine Folge dafür

00:30:17: gesehen.

00:30:18: Nein, oh, toll.

00:30:21: Wie längst du dich denn ab, also wenn es nicht Fernsehen ist?

00:30:23: Also jetzt bist du noch relativ frisch.

00:30:26: zum zweiten Mal Mutter geworden, da wird der Tag natürlich schon mal natürlicherweise anders bestimmt, als man es sich vielleicht manchmal vornimmt.

00:30:34: Aber wenn denn tatsächlich mal eine Stunde frei ist, was würde dir theoretisch einfallen zu tun?

00:30:39: Genau, also ablenken muss ich mich, glaube ich, eben von nichts.

00:30:42: Das ist der Punkt.

00:30:43: Er muss eher lernen, den Kopf ein bisschen auszutricksen.

00:30:48: Ich mache sehr gerne kreative Dinge.

00:30:50: Also ich male gerne, aber jetzt nicht das Bild von mir und einer Leinwand und sieben Tausend Acrylfarben oder so, gar nicht, sondern ich nehme auch gerne einfach die Stift für meine Tochter und dann, ich habe mal gerne so ein Muster und kann die dann auch irgendwie sehr ausdauern.

00:31:03: Da bin ich vielleicht ja, ich kann dann auch so komische Pattern zu Ende malen.

00:31:08: Ich baue, also bastel, baue gerne Handwerker im Prinzip gerne, aber ich habe das alles ehrlich gesagt sehr wenig gemacht.

00:31:15: In den letzten Jahren, mein letztes großes Projekt war, glaube ich, als ich meinen Bulli damals ausgebaut habe.

00:31:21: Das war richtig gut.

00:31:22: Das war auch die perfekte Ablenkung zu allem, weil man dann immer in so eine eigene Welt eintaucht und immer vor sehr großer Herausforderungen gestellt ist, weil nie die Dinge so klappen, wie man sie berechnet hat.

00:31:32: Also, ja, ich mache echt viele Dinge gerne.

00:31:35: Mit meiner Tochter backe ich im Moment viel.

00:31:38: Das ist auch immer schön.

00:31:39: Also alles, wenn man irgendwie was mit den Händen zu tun hat und ein bisschen denken muss, aber nicht so doll.

00:31:46: Das finde ich immer sehr hilfreich.

00:31:48: Weil wenn man gar nicht denken muss, dann rattert der Kopf ja gleich wieder los.

00:31:54: Aber wenn man sich auf irgendwas konzentrieren muss, auch so was wie Stricken, theoretisch geht auch voll gut, finde ich, mache ich natürlich nicht im Moment.

00:32:02: Aber Dinge, auf die man sich ein bisschen konzentrieren muss oder das Ikea-Möbel aufbauen, das finde ich eigentlich gut.

00:32:08: Und ich habe einen super Tipp gelernt, gerade neu gelernt, zum Einschlafen, wenn man den Kopf nicht auskriegt.

00:32:13: Nämlich einen Buchstaben nehmen, und Begriffe mit diesem Anfangsbuchstaben visualisieren.

00:32:18: Und das klappt wirklich.

00:32:20: Ich hab noch nie einen Schlaftdrick gehabt, der geholfen hat.

00:32:22: Aber es klappt.

00:32:23: Wirklich.

00:32:25: Also, du nimmst den Buchstaben S und

00:32:27: nimmst

00:32:28: dann einen Stuhl, musst du dir als Foto

00:32:29: vorstellen.

00:32:30: Dann visualisierst

00:32:30: du Stuhl und dann, ah, Schlange.

00:32:33: Und dann, äh, weiß ich nicht, gefällt mir schon nix mehr, einen Sandsack.

00:32:37: Saft.

00:32:38: Und beim vierten Begriff schlafe ich ungefähr.

00:32:41: Okay, wir werden das probieren nicht jetzt, weil wir haben ja noch ein bisschen zu besprechen letztendlich.

00:32:47: Wie sieht es denn mit anderen kulturellen Disziplinen aus?

00:32:51: Also, ich sag mal so, Oldenburg hat ein sehr, sehr schönes, hoch geachtetes Filmfestival.

00:32:57: Warum hat sich nie auf diese Seite des Flusses gezogen?

00:33:01: Du bist dem Theater immer treu geblieben.

00:33:03: Ja, das stimmt.

00:33:04: Und ich bin auch tatsächlich immer noch nicht so richtig into Movies.

00:33:08: Das fällt mir auch immer wieder auf.

00:33:09: Das ist ja sehr, sehr viele KollegInnen auch.

00:33:11: zu Recht total begeistert sind von Filmen und darüber viel sprechen.

00:33:15: Und ich immer wiss, Nikke, das habe ich schon irgendwie in der Grundschule gehabt, dass irgendwie die anderen kannten alle die Dinge und ich kannte die alle nicht und habe dann irgendwie bei dem einen Gespräch aufgeschnappt, was Night Rider gemacht hat.

00:33:28: Und dann habe ich in dem anderen Gespräch erzählt, was Night Rider gemacht hat, damit keiner merkt, dass ich gar keine Ahnung hatte.

00:33:34: Also ich mag schon sehr gerne Kultur.

00:33:36: Ich mag Musik und Ausstellung und Lesen und so sehr gerne.

00:33:39: Ich gucke auch.

00:33:40: eine Fernsehen oder Filme, keine Frage.

00:33:43: Aber so richtig, also so, dass ich so, dass es mich so richtig catcht, das ist tatsächlich alles, was ja schon dann eher, es ist schon das Theater, kann ich schon eigentlich anders nicht sagen.

00:33:54: Ist wirklich so, ist immer noch so, ja zum Glück ist es immer noch so.

00:33:59: Ich habe immer Angst vor dem Moment, also von meiner Mutter hat mal gesagt, mach nie dein Hobby zum Beruf.

00:34:05: und Eigentlich finde ich das ein sehr klugen Satz, weil dann hat man ja kein Hobby mehr und der Beruf ist ja nie immer toll.

00:34:11: Und das stimmt auch.

00:34:12: Also wenn da dann mal gerade so ein bisschen Schieflage ist, dann fühle ich mich auch schnell so ein bisschen hilflos.

00:34:20: Aber doch, es ist einfach so.

00:34:21: Ich mag das wirklich wahnsinnig gerne, kann mich dafür sehr begeistern.

00:34:24: Du hast dich ja für ein Bereich entschieden, Theater, wo man nicht zwingend zu Reichtümmern kommt.

00:34:31: Also wenn du jetzt Wirtschaftswissenschaften den Weg weitergegangen wärst, dann hättest du dich irgendwie selbstständig machen können, hättest vielleicht jetzt Hotels gehabt, hättest im Grunde als Zustimmung für einen gut gemachten Job Bonifikation bekommen.

00:34:45: Im Theater lebst du vom Applaus von weitaus weniger Geld.

00:34:50: Und auch Preisauszeichnungen.

00:34:51: Du hast es in den Rolf-Maris-Preis bekommen, der eine hohe Bedeutung hier hat, also nicht nur in Hamburg.

00:34:59: Ist das etwas, was dich

00:35:01: zufriedener

00:35:03: und glücklich gemacht hat?

00:35:05: Oder ist das nur eine Zwischenstation?

00:35:07: Du hast ja vorhin gesagt, mit Ehrgeiz weißt du noch nicht so richtig?

00:35:10: Also was hat dieser Preis mit dir gemacht?

00:35:13: Ich habe mich bei diesem Preis ganz toll gefreut, weil das so eine ganz besondere... Produktion war.

00:35:19: Wir hatten irgendwie Generalprobe am Tag vor dem Lockdown, vor dem ersten großen Lockdown.

00:35:24: Und unsere Premiere hat nicht stattgefunden.

00:35:26: Also das war im Jahr zwanzig.

00:35:28: Und die Premiere ist dann eben Jahre später in der Zwischenzeiterwinkel bekommen und in Hildesheim die Schauspieldirektorin geworden.

00:35:35: Also wirklich sehr viel Zeit später hat diese Premiere dann aber doch stattgefunden.

00:35:40: Und dieses ganze Team, darum rum auch das Unser Studio.

00:35:44: Das hat mich einfach total gefreut, dass man einfach gemerkt hat, das hat irgendwie Anerkennung gefunden.

00:35:52: Das ist schon auch was, die mich sehr skeptisch gegenüberstehe, diesen ganzen Anerkennungsanteil am Theater, weil natürlich ist es irgendwie wichtig.

00:36:02: Und gleichzeitig ist es auch so schädlich.

00:36:04: Grundsätzlich finde ich, im Leben Dinge zu tun, der Anerkennung wegen.

00:36:08: Und ich versuche zum Beispiel, ja, meiner Tochter beizubringen, dass es darum überhaupt nicht geht im Leben, dass andere Menschen loben und wertschätzen, sondern dass es darum geht, was die innere Motivation ist und wie man es selber findet und wie es einem gut geht damit.

00:36:22: Und trotzdem ist aber jetzt eben im Theater dieser exponierte Anteil wahnsinnig groß.

00:36:26: Kritiken, Menschen, die Rückmeldungen geben, KollegInnen und so weiter, Preise oder Nichtpreise, wird das Stück verlängert oder nicht, wird man wieder angefragt an dem Haus oder nicht.

00:36:36: Also man ist ja permanent damit konfrontiert, wie das gefunden wird, was man macht.

00:36:41: Und ich finde, das erfordert schon eine hohe Portion, Disziplin irgendwie das immer wieder loszulassen und zu sagen, dass es eigentlich nicht, also auch wenn ich einen Preis dafür bekommen habe, wird das Stück dadurch ja nicht besser oder schlechter.

00:36:55: Also fand ich das gut.

00:36:57: Stehe ich dahinter, finde ich, wir haben damit was Wichtiges erzählt.

00:37:00: Ja.

00:37:02: Verändert sich das dadurch, dass sie einen Preis dafür bekommen?

00:37:03: Nein.

00:37:04: Ich freue mich natürlich einfach darüber, dass dadurch das Stück nochmal Aufmerksamkeit bekommen hat, dass auch das ganze Team, die Spielerinnen, die Ausstattung, wie gesagt, das Studio, die Dramaturgie, alle irgendwie nochmal die Anerkennung bekommen, die man dafür, die sie dafür sowieso verdienen.

00:37:20: Aber ich finde das, ja.

00:37:22: Punkt.

00:37:22: Ich glaube, ich habe das schon deutlich gemacht.

00:37:24: Jetzt bist du zwischendurch in Hildesheim gewesen.

00:37:26: War das irgendwie klar, dass du wieder zurückkommst, wie so ein Bumerang?

00:37:30: Also ist Hamburg deinen Heimatharfen jetzt und den verlässt du jetzt auch nicht mehr?

00:37:36: Ja, also genau.

00:37:37: Ich bin nach Hildesheim, ich glaube, ich hatte einen drei-Jahres-Vertrag anfänglich und hatte eigentlich auch fest vor, dass ich danach dann zurückkomme.

00:37:46: oder weiterziehe, wie auch immer.

00:37:48: Das ist ja im Theater leider, oder in der Theaterwelt ja auch so, dass man eigentlich so ein bisschen ortsungebunden sein sollte, wenn man jede Chance nutzen möchte.

00:37:57: Und genau, aber in der Zeit in den Jahren hat sich halt einfach viel ergeben.

00:38:01: Unsere Familie hat sich gegründet und ich habe mich unverhofft wohlgefühlt in Hildesheim.

00:38:06: Also vor allem auch einfach in der Stadt, ein toller Freundeskreis.

00:38:10: Genau, und deshalb haben wir die Zeit ein bisschen verlängert.

00:38:12: Wir waren jetzt am Ende fünf Jahre dort und sind aber jetzt wieder hier.

00:38:15: Und es war eben auch immer klar, schon lange klar, dass wir zurückkommen.

00:38:18: Und sind da, glaube ich, auch sehr glücklich, wenn man und ich sind beide, glaube ich, schon Hamburger Herzen.

00:38:25: Wann ist denn dieser Masterplan entstanden mit Daniel Schütter zusammen, die Intendanz zu übernehmen?

00:38:31: Der Masterplan ist, glaube ich, zuerst bei Daniel oder Daniel und Isabella.

00:38:35: Ich weiß das gar nicht, ehrlich gesagt.

00:38:37: Entstanden und irgendwann hat Daniel mich tatsächlich Ähm, so, en passant, irgendwie, in der Kneipe, natürlich, gefragt, um mal, kannst du dir das eigentlich vorstellen?

00:38:47: Und ich war so, äh, hab das halt so ernst genommen.

00:38:51: Wann war das?

00:38:53: Vor einiger Zeit, vor ein paar Jahren.

00:38:56: Mhm.

00:38:57: Das heißt, du warst noch lange in Hildesheim?

00:38:59: Ja.

00:39:01: Ich glaub sogar, ehrlich gesagt, schon davor.

00:39:03: Mhm.

00:39:05: Und also, das war soweit weg, also von meiner Wirklichkeit.

00:39:09: Und es war so, wie gesagt, es war auch so, obwohl ich weiß, dass Daniel solche Dinge nicht, dass er das nicht gesagt hätte.

00:39:16: Und dann am nächsten Tag gesagt hätte, oh Gott, nee, Quatsch, meine ich ja gar nicht ernst.

00:39:19: Aber irgendwie hat es mich gar nicht so richtig ernsthaft erwischt.

00:39:22: Und dann gesagt, euer, muss ich mal drüber nachdenken.

00:39:24: Und dann kam, wie gesagt, auch Corona und dieser ganze wilde Umbruch.

00:39:27: Und dann kam er irgendwann wieder und sagte, ja, wie sieht's denn aus?

00:39:30: Das nimmt langsam Form an.

00:39:31: Und dann hat er mich angerufen.

00:39:33: Das weiß ich noch ganz genau.

00:39:34: Da war ich gerade in einem Blaubeerfeld in Schweden im Wald.

00:39:39: weiß gar nicht, warum ich da empfangen hatte, auf jeden Fall Rief Daniela.

00:39:42: Und dann haben wir in diesem Blaubeer-Feld besprochen, dass wir das machen wollen zusammen.

00:39:46: Und das war irgendwie gut.

00:39:47: Es hatte gerade eine gute Distanz, räumlich und auch innerlich zur Realität und konnte irgendwie, ja, doch, das war toll.

00:39:55: Da hat mich gefreut natürlich.

00:39:56: Und dann folgt natürlich noch viel, viel weitere, erstmal Informationen und Austausch, vor allem auch mit Isabella und so.

00:40:03: Ja.

00:40:05: Wir kommen zu unserer Rubrik Wissenswertes und jetzt kommst du.

00:40:10: Das heißt, ich lese Fakten über Hamburg vor und dann finden wir eine persönliche Frage an dich.

00:40:16: Die Elbphilharmonie hat tausend gebogene Fensterscheiben.

00:40:20: Jede davon ein Unikat.

00:40:23: Gibt es einen Ort in Hamburg, der dich kreativ besonders inspiriert?

00:40:30: Der Hafen.

00:40:31: Doch.

00:40:32: Der Hafen, würde ich sagen.

00:40:34: Ein Grund, warum ich so gerne nach Hamburg ziehen wollte, als ich irgendwie Jugendlicher war, war, weil mich der Hafen an Istanbul erinnert.

00:40:41: Also, was natürlich... Also, einfach nur diese Tatsache, dass es mitten in der Stadt einen Hafen gibt.

00:40:46: Und

00:40:47: ich...

00:40:48: Das einfach sehr liebte.

00:40:49: Und ich glaube, dass dieser Hafen eben auch deshalb diesen Bezug zur Türkei und zu Istanbul, zu meiner Familie dort, ganz viel von Freiheit und Heimat gleichermaßen für mich hat.

00:41:00: Und da kann ich, glaube ich, Doch, ja, der Hafen.

00:41:04: Punkt.

00:41:05: Hamburg hat trauener Dreizehn-Stadtrat-Stationen mit mehr als drei Tausend Siebenhundert Fahrrädern.

00:41:12: Wann bist du zuletzt E-Roller gefahren?

00:41:16: Ich bin erst einmal E-Roller gefahren.

00:41:18: Das war zwei Tausend, einundzwanzig oder zwanzig, Ende zwanzig oder einundzwanzig.

00:41:25: Weil das weiß ich noch ganz genau, weil ich dann nämlich schwanger war mit meinem ersten Kind.

00:41:29: Und noch so dachte, oh, darf man das überhaupt wohl schwanger?

00:41:32: Und ich war auch nicht alleine auf dem E-Roller, muss ich sagen.

00:41:36: Also, oh, wild.

00:41:38: Die älteste urkundlich erwähnte Kneipe Hamburgs ist der Alt-Hamburger Altspeicher.

00:41:44: Seit hundertfünfzig Jahren wird hier ausgeschenkt.

00:41:50: Wir haben über deine Lieblingskneipe schon gesprochen.

00:41:52: Was ist denn dein Lieblingsgetränk, wenn du abends in eine Kneipe gehst?

00:41:56: Tatsächlich Bier oder

00:41:59: Weinschorle?

00:42:00: Also, wenn ich Alkohol trinke, Schnaps.

00:42:05: Schnaps.

00:42:07: Genau, weil ich mag kein Alkohol.

00:42:09: Also ich mag den Geschmack einfach nicht.

00:42:11: Und deshalb, wenn ich trink, möchte ich betrunken sein und dann muss ich eben sozusagen möglichst hochprozentig durchziehen.

00:42:18: Und das kann man am besten mit Schnaps.

00:42:20: Ja, aber wie gesagt, Schnaps ist ja auch ungefähr so, als würde ich sagen, mein Lieblingsessen ist Nahrung.

00:42:28: Also... Ich hab nicht so ein Ding damit.

00:42:31: Also mein Lieblingsgetränk, so richtig echtes Lieblingsgetränk, ist, glaube ich, heiße Schokolade.

00:42:39: Gibt's jetzt nicht in so vielen Kneipen, aber...

00:42:42: Und vielleicht mit so was drin.

00:42:43: Ja.

00:42:45: Jetzt, wenn man sich nur auf deine beruflichen Neigungen bezieht, ist zum einen Wirtschaftswissenschaften der Kopf und das Kreative eher der Bauch.

00:42:56: Bist du eher Kopf oder bist du eher Bauch-Mensch?

00:42:59: Bauch.

00:43:01: Trist du auch die beruflichen Dinge nur aus dem Bauch heraus?

00:43:04: oder ist es dann doch?

00:43:05: vielleicht kommt die Wirtschaftswissenschaften Studentin nochmal durch und überprüft nochmal?

00:43:11: Nein, ich würde sagen, dass ich alle Entscheidungen sehr, sehr rational betrachte Abwäge mit dreihundertfünfundachtzig Leuten durchspreche.

00:43:19: Und so, aber eigentlich habe ich zu den Dingen ein Bauchgefühl und ich würde mich nie gegen mein Bauchgefühl entscheiden.

00:43:24: Also selbst wenn in diesen rationalen Gesprächen ganz klar eine Entscheidung logisch wäre und mein Bauchgefühl sagt, das ist aber nicht richtig, dann mache ich es nicht und umgekehrt.

00:43:34: Also nie umgekehrt, stimmt nicht.

00:43:36: Wenn viel logisches dagegen spricht und das Bauchgefühl sagt, aber doch unbedingt, dann wege ich es noch weiter ab.

00:43:41: Aber ich würde sagen, dass sozusagen die Basis für alles ist auf jeden Fall das Bauchgefühl.

00:43:46: Du hast ja vorhin erzählt, dass du noch in Elternteilzeit bist.

00:43:49: Das heißt, dein Debüt sozusagen im Ernst-Deutsch-Theater dann als Intendantin und dann als Inszenierung ist das Stück Windstärke siebzehn nächstes Jahr im März.

00:44:00: Worum geht es bei Windstärke?

00:44:01: siebzehn und hast du mit dem Kopf oder mit dem Bauch entschieden?

00:44:05: Das habe ich gar nicht entschieden.

00:44:06: Das hat Daniel entschieden.

00:44:09: Eigentlich hätte ich erst die Spielzeit drauf sozusagen oder nee, stimmt nicht.

00:44:12: ganz am Ende der Spielzeit gestartet mit Inszenieren.

00:44:15: Und dann haben wir aber unverhofft, kam eben dieser Stoff zu uns, Caroline Waal, saß mit unserem Dramaturgen Stefan Kroner gemeinsam im Zug zufällig.

00:44:25: Sie saßen sich gegenüber am Speisewagen und so kam der Kontakt.

00:44:28: Da ist dieses

00:44:28: Wunder geschehen.

00:44:29: Und da ist dieses Projekt entstanden, genau.

00:44:32: Und dann war irgendwie klar, wir brauchen dafür noch eine Regie und jemanden, die das auch dramatisieren kann.

00:44:37: Und genau, das ist jetzt eben dann unverhofft quasi reingerutscht.

00:44:42: Und es geht um Gefühle hauptsächlich.

00:44:46: Ida hat ihre Mutter an den Alkohol verloren und geht mit einer Wut von Windstärke siebzehn im Bauch umher und versucht irgendwie klarzukommen, würde ich sagen.

00:45:00: Sie strandet dann auf Rügen.

00:45:02: Sie versucht möglichst weit weg von ihrer Heimat zu kommen, macht sich auf den Weg nach Hamburg und landet dann auf Rügen.

00:45:10: Und dort lernt sie eben Menschen kennen und ihr Leben ein bisschen in Bahnen zu lenken.

00:45:17: Ja, und das ist ja der Fortsetzungsroman von Zweiundzwanzig Bahnen.

00:45:21: Und bei Zweiundzwanzig Bahnen geht's ja um ihre große Schwester, Tilda.

00:45:24: Und das finde ich ganz, ganz spannend daran, dass diese Protagonistin sozusagen weitergegeben wird.

00:45:30: Also, Ida gab es im ersten Teil ja schon als eben diese kleine Schwester, um die es viel ging, aber die gar nicht so elementar vorkamen.

00:45:36: Und jetzt betrachten wir die Welt eben aus Ida's Perspektive.

00:45:42: Kauline Waal ist auch mehrfach primiert, ist eine der momentan aufstremsend bekanntesten Autorinnen in Deutschland.

00:45:51: Jetzt müsst ihr das ja mit sehr viel Weitsicht gestalten, so ein Programm.

00:45:56: Hast du das Gefühl, dass das jetzt auch eine Glückssituation war, dass man sich da im Zug trifft und dass das dann so entsteht?

00:46:03: Oder gehörte dann einfach auch der Mut dazu zu sagen, naja, ich kenne das Buch ja noch nicht, weil da war es ja noch nicht draußen offensichtlich.

00:46:10: Doch, war schon draußen.

00:46:11: Okay.

00:46:13: Aber was gehört dazu, solche Programmentscheidungen zu treffen?

00:46:16: Ja, also vor allem in dem Fall der Mut, nochmal alles umzuschmeißen.

00:46:19: Wir waren eigentlich fertig schon mit der Spielzeit und hatten alles geplant.

00:46:23: Und ich las tatsächlich gerade Zweiundzwanzig Bahnen, also den ersten Teil.

00:46:28: Und hatte aber schon, wenn ich denke, siebzehn dort liegen.

00:46:32: Das hatte mir meine Schwiegermutter schon geschenkt.

00:46:34: Und dann rief Stefan Kroner eben an und sagte, weißt du, was passiert ist, und hat mir das erzählt.

00:46:40: Und dann musste es natürlich irgendwie sehr, sehr schnell gehen, diese Entscheidung zu treffen und dafür unseren doch sehr sorgfältig gebauten Spielplan noch mal anzufassen.

00:46:48: Und dann stecken da ja auch immer viele Leute mit drin, Regie-Teams, Kreativ-Teams, Verlage und so weiter.

00:46:55: Also da musste man dann doch noch mal ... so ein bisschen rumrödeln, wie man professionell sagt.

00:47:01: Und ich glaube, das war der mutigste Teil, dass man sagen musste, okay, da müssen wir jetzt echt schnell viele Entscheidungen treffen und zum Glück ist es sich ausgegangen.

00:47:10: Also da geht es ja auch um Verträge und so, die man entweder in gegenseitigem Einvernehmen verändern muss oder eben im Zweifel überhalten muss.

00:47:18: Hamburg will ja... immer viel sein, also hat ganz viele Überschriften.

00:47:24: Wir waren mal Umwelthauptstadt, es wurde im Marketing sehr auf Musical gegangen wie auch immer.

00:47:31: Was ist Hamburg für dich, wenn du jetzt quasi prägende Sätze dazu dir einfallen lassen solltest, mal außerhalb der Kultur?

00:47:40: Hamburg ist vor allem voll in meiner Wahrnehmung immer noch recht voll von Menschen, die das herzt.

00:47:49: politische Einstellung an einem richtigen Fleck haben, kann man das so sagen.

00:47:55: Das ist einfach ein Ort, ich bin immer wieder dann auch doch froh und froh in Hamburg zu sein und auch ein bisschen stolz darauf, wie sich Hamburg so positioniert, dass zum Beispiel der Zukunftsentscheid jetzt von dem Großteil der HamburgerInnen gewählt wurde oder zur Umsetzung jetzt gewählt wurde.

00:48:13: Das hat mich einfach wirklich richtig richtig freudig gestimmt.

00:48:18: Ich mag die HamburgerInnen, also wenn man das so sagen darf.

00:48:22: Und natürlich eben viele Dinge, die so typisch zur Großstadt gehören.

00:48:24: Aber für mich ist es super spannend, weil ich eine ganz, ganz andere Stadt kennenlerne im Moment.

00:48:28: Ich bin hier weggegangen als Einzelpersonen sozusagen und komme ja wieder als vierköpfige Familie mit Kindern.

00:48:35: Und das Leben stellt sich ja dann doch auch recht stark um.

00:48:38: Und man guckt plötzlich, man nimmt ja die Dinge ganz anders wahr, zum einen inhaltlich, aber eben auch Was hat so eine Stadt zu bieten?

00:48:46: Also ist für mich immer noch neu.

00:48:47: Ich weiß immer noch nicht, wo findet man raus, was man mit den Kindern am Wochenende gut machen kann.

00:48:50: Es gibt bestimmt ganz tolle Plattformen, hat ich noch keine Zeit, mich damit auseinandersetzen.

00:48:54: Und jetzt plötzlich spricht man über Kitas, Vier- und Halbjährigen-Gespräch, Vorschulen, Spielplätze, alles, was es halt so gibt.

00:49:03: Das ist tatsächlich wie eine ganz neue Stadt für mich.

00:49:04: Und ich bin auch einen neuen Stadtteil gezogen, mit dem ich vorher nichts zu tun hatte.

00:49:08: Also das ist schon... neues Hamburg, was ich da gerade kennenlerne.

00:49:11: Und ich sage auch jetzt erst immer Hamburg.

00:49:14: Früher habe ich immer Hamburg gesagt.

00:49:16: Also vielleicht bin ich jetzt erst eine richtige Hamburg geworden.

00:49:19: Ich finde Hamburg einfach eine Herzstadt.

00:49:21: Ich mag das einfach sehr, sehr gerne.

00:49:23: Ich wollte auch komischerweise immer hier leben.

00:49:25: Also wirklich, ich glaube, ich war zwölf oder so, als ich gesagt habe, ich möchte in Hamburg leben.

00:49:28: Und ich weiß wirklich nicht, also eben diese Hafengeschichte mit Istanbul, das weiß ich.

00:49:34: Aber ich weiß gar nicht, was mich da so wahnsinnig fasziniert hat.

00:49:37: Wahrscheinlich aus Wasser.

00:49:39: Das fehlt mir auch immer an anderen Stellen.

00:49:41: Zum Aufwachsen ist Oldenburg wahrscheinlich jetzt gar nicht so schlecht oder auch zum Studieren.

00:49:46: Ich halte Oldenburg ja auch für eine Stadt, wo man ganz gut alt werden kann.

00:49:49: Kannst du dir vorstellen, da wieder hinzugehen?

00:49:52: Oder nach Hildesheim hat ähnliche Dimensionen, sag ich mal, über einen Daumen.

00:49:56: Oder ist Hamburg auch eine Stadt, wo du dir zutrauen würdest, alt zu werden?

00:50:02: Also Oldenburg ist auf jeden Fall eine Stadt, die ich immer noch wahnsinnig gerne mag und ich wäre jederzeit dahin zurückgegangen, wenn das Leben das sozusagen so gewollt hätte.

00:50:11: Ich finde das eine großartige Stadt, eine großartige Stadt, um aufzuwachsen.

00:50:14: Das ist eine großartige Stadt, um all zu werden.

00:50:15: Er gefällt mir wirklich total gut.

00:50:18: Könnte ich mir auch vorstellen, aber inzwischen ist Hamburg meine Heimat und ich habe mir geschworen.

00:50:22: Ich möchte nicht mehr umziehen.

00:50:24: Also zumindest nicht mehr.

00:50:25: Keine großen wilden Dinge mehr irgendwann, vielleicht mal eine kleinere Wohnung, aber Ich möchte gerade keine großen Umbrüche mehr, schon gar nicht geplante.

00:50:34: Und ich habe einfach Lust, mal irgendwo anzukommen.

00:50:36: Und ich kann ja mein Glück kommen fassen, dass in meiner Branche, in diesem Beruf, ich die Option habe, dass das vielleicht sogar so klappen kann.

00:50:46: Du bist angekommen.

00:50:47: Wir sind nämlich gemeinsam jetzt schon am Ende des Gesprächs angekommen.

00:50:51: Und da gibt es immer zwei Fragen, die ich jedem und jeder noch stelle.

00:50:55: Wo siehst du dich in fünf Jahren?

00:50:58: Mal abseits davon.

00:50:59: immer noch in Hamburg und so.

00:51:01: Ja,

00:51:01: genau.

00:51:02: Ich habe die Frage jetzt gerade ein bisschen vorweggenommen.

00:51:03: Ich sehe mich in fünf Jahren hoffentlich eigentlich in einem sehr ähnlichen Leben wie jetzt gerade, weil ich wirklich mir sehr, sehr wünsche, mal ein bisschen Ruhe und Gleichförmigkeit, so sehr das überhaupt geht, in meinem Leben zu erleben.

00:51:18: Und ich möchte einfach keine großen Brüche und wilden Abenteuer im Moment.

00:51:22: Ich möchte einfach dieses ganze Tolle, was wir uns jetzt mit sehr viel Kraft und Sorgfalt aufgebaut haben.

00:51:28: Jetzt auch ein bisschen genießen.

00:51:30: Und ich finde ja, das schreibe ich oft auf Geburtstagskarten, viele werden jetzt schmunzeln.

00:51:34: Ich finde ja, dass Zufriedenheit der unterschätzteste Zustand ist, den es gibt.

00:51:38: Also es sagt ja niemand, wie geht es dir?

00:51:40: Ich bin ganz zufrieden.

00:51:41: Dabei ist das ja eigentlich das Ding.

00:51:43: Wenn man sagt, ich bin momentan richtig zufrieden, dann läuft es ja wirklich verdammt gut.

00:51:47: Aber irgendwie haben wir so stark diesen Anspruch, immer glücklich sein zu müssen.

00:51:50: Und wenn wir nicht glücklich sind, dann ist es halt scheiße.

00:51:53: Und das finde ich quatsch.

00:51:53: Ich würde gerne einfach in fünf Jahren sehr zufrieden immer noch hier sein.

00:51:59: Wo siehst du Hamburg in fünf Jahren?

00:52:02: Ja, es fällt an mir irgendwie im Moment fast ein bisschen schwer, so was Optimistisches zu formulieren.

00:52:09: Aber wenn es eine Stadt schafft, in diesen fünf Jahren positive Entwicklungen zu machen, dann ist das Hamburg.

00:52:15: Und ich hoffe, dass wir einfach in diesen ganzen großen Bereichen im Sozialen, im Klimaschutz, im politischen Sinne, uns in diesen fünf Jahren weiter in großen Schritten so positiv entwickeln, wie es sich jetzt gerade ankündigt.

00:52:29: Naja, es ist vielleicht zu groß formuliert, aber ich wünsche mir einfach, dass wir in einer sehr gemeinschaftlichen Stadt sind, eine sehr bunte, eine vielfältige Stadt, immer noch stärker sind und sein werden.

00:52:41: Und ich wünsche mir auch, dass die Theater nicht zu sehr bluten müssen für den Hamburger Zukunftsentscheid, den ich ja mit vollem Herzen unterstützt habe.

00:52:50: Aber vielleicht kann man das Geld auch mal aus einer anderen Ecke nehmen.

00:52:53: Das ist nicht unsere Entscheidung, liebe Eila, aber meine Entscheidung ist dir ganz viel Glück zu wünschen und erfolgt natürlich für das Ernst-Deutsch-Theater.

00:53:01: Theater

00:53:01: und Kultur ist immer eine gute Idee und auch das Ernst-Deutsch-Theater wird weiterhin eine gute Idee sein.

00:53:07: Ich wünsch dir volles Haus und beste Kritiken.

00:53:11: Herzlichen Dank, liebe Eila, für eine Stunde Einblicke in dein wildes Leben.

00:53:15: Vielen, vielen Dank.

00:53:18: Das war

00:53:18: gute Leute.

00:53:20: Das Hamburg-Gespräch mit Lars Meier.

00:53:22: Von der gute Leudefabrik,

00:53:24: der Szene Hamburg und dem Zeitverlag.

00:53:27: Folgt dem Hamburg-Gespräch als Podcast auf allen bekannten Streaming-Plattformen.

00:53:31: Jeden zweiten Montag neu.

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